Je nach Herkunftsland kann Honig für Bienen hochinfektiös sein und eine Seuche auslösen. Nicht ganz geleerte und ausgespülte Honiggläser im Abfall oder Glascontainer stellen für heimische Bienen eine tödliche Bedrohung dar, denn die darin enthaltenen Reste können mit dem Erreger der amerikanischen Faulbrut infiziert sein, welche ganze Bienenvölker dahinrafft. Insbesondere Import-Honig ist davon betroffen.
Warum ist Importhonig so gefährlich?
In vielen Nicht-EU Ländern wird die Amerikanische Faulbrut mit Antibiotika bekämpft, was hierzulande selbstverständlich nicht erlaubt ist. Und genau darin liegt das Problem. Das Antibiotikum bekämpft zwar die Krankheitszeichen der ausländischen Bienen, es bleiben aber hochansteckende Sporen im Honig, welche noch jahrzehntelang aktiv sind. Dieser kommt als Import-Honig zu uns nach Deutschland. Wenn Bienen diese Honigreste sammeln und an ihre Larven verfüttern kann das gesamte Volk daran zugrunde gehen.
Übrigens war wegen hoher Antibiotikarückstände jahrelang der Import von chinesischem Honig verboten. Heute liegt China allerdings wieder auf Platz drei der deutschen Importstatistik. Aber auch in den USA und anderen Ländern ist es „normal“ Antibiotika dem Bienenfutter beizumischen.
Was ist eine Faulbrut bei Bienen?
Die sogenannte amerikanische Faulbrut ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Bienenseuche, die die Brut abtötet. Sie wird von einem Bakterium namens "Paenibacillus larvae larvae" verursacht, das sich über das Futter der Bienen-Larven, also den Honig verbreitet. Es tötet die Larve in der Wabe und zersetzt sie. Nach und nach übernimmt das Bakterium die komplette Brut und das Bienenvolk stirbt mangels Nachwuchs ab. Die Krankheit ist hochansteckend und überträgt sich leicht auf andere Bienenvölker in der Nähe. So kann schnell eine ganze Region davon betroffen sein.
Ist die Amerikanische Faulbrut für Menschen gefährlich?
Für uns Menschen ist die Infektionskrankheit ungefährlich; selbst Honig, der mit den Erregern kontaminiert ist, kann bedenkenlos verzehrt werden. Für Bienen allerdings kann dieser Honig tödlich sein.
Was ist mit Gläsern von regionalen Imkern?
Der Faulbrut-Erreger findet sich fast ausschließlich nur in Honig aus dem Ausland. Daher gibt es kein Problem mit einheimischen Gläser.
Was ist mit Gläsern aus dem Supermarkt?
Wenn Du nicht weißt, woher genau er stammt spüle das Glas aus und entsorgen es so, dass keine Biene an die Reste kommen kann.
Eine bessere Alternative: heimischen Honig direkt beim Imker in der Nachbarschaft kaufen. Dieser ist frei von Sporen der Amerikanischen Faulbrut. Wer regional kauft, spart zudem CO2 durch kurze Transportwege.